Die Kunstuniversität Graz führt bereits zum 5. Mal in Kooperation mit der Medizinischen Universität Graz das Projekt Musik-Auf-Station durch. Dieses in den Niederlanden in Form eines Forschungsprojektes entwickelte Format bringt von Musikstudierenden gespielte Live-Musik direkt zu Patient*innen einer Krankenstation. Menschen, die an ein Krankenbett gebunden sind oder einen längeren Aufenthalt auf einer Krankenstation verbringen müssen können auf diese Weise Kunst erleben und sogar mitgestalten. In einem anfänglichen Gespräch mit dem Team der Kunstuniversität können Patient*innen mitbestimmen, wie ihr ganz persönliches Musikstück klingen soll: es kann eine Landschaft vertont werden, ein Reiseerlebnis, eine erfundene Geschichte, ein Lieblingsgericht oder einfach ein Stück aus dem Moment zur Entspannung. Die in einer eigenen Lehrveranstaltung an der Kunstuniversität Graz ausgebildeten Musiker*innen wenden dafür personenzentrierte Improvisation an, die bei jedem Mal ein neues Stück Musik und ein einzigartiges Erlebnis für die Patient*innen hervorbringt. Die Bespielung kann in einem Krankenzimmer, in einem geeigneten Therapieraum oder auch am Gang für eine größere Gruppe durchgeführt werden. Zu hören sind vor allem portable, akustische Instrumente wie Violine, Flöte, Akkordeon, Klarinette, Cello und auch Gesang. Neben der positiven Wirkung auf die allgemeine Stimmung der Patient*innen und der gesamten Stationsumgebung inklusive Pflegepersonal steht für Musikstudierende das Erlebnis einer ganz besonderen, sehr intimen konzertanten Umgebung im Fokus. So geben und nehmen beide Seiten voneinander.
Freiwilligkeit steht auf Seite der Patient*innen unbedingt an erster Stelle. Manche freuen sich über diese spannende Möglichkeit, andere fühlen sich durch Musik in ihrer besonderen Lebenslage emotional herausgefordert und hören lieber durch geöffnete Zimmertüren zu. Alle Settings sind willkommen und werden vom Team der Kunstuniversität sorgsam mitgetragen. Den folgenden Text erhalten Patient*innen in den Tagen vor Projektdurchführung in Form eines Flyers, der ihnen vom Stationspersonal angeboten wird. Sie können die Einladung annehmen und natürlich auch ablehnen.
„Musik kann entspannen, Schmerzen lindern und bei der Heilung unterstützen. Sie kann auch dabei helfen, gerade in schwierigen Zeiten ganz im Hier und Jetzt zu sein und bei sich anzukommen. Ein Team aus Musikstudierenden der Kunstuniversität Graz kommt zu Ihnen auf die Station und spielt für Sie ganz persönlich ein Musikstück, das Sie selbst mitgestalten können. Sie können sich wünschen wie Ihre ganz persönliche Musik klingen soll. Durch Ihren Wunsch entsteht eine Musik, die noch nie zuvor so erklungen ist.“
Das Projekt wird im Wintersemester 25/26 an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf der Universitätsklinik für Psychiatrie am Uniklinikum Graz angeboten.
Im Sommersemester 2026 ist die Abhaltung des Projekts auf der Palliativstation des Krankenhauses der Elisbethinen in Graz geplant.
Kontakt: Mag. Stefan Heckel, PhD
Kunstuniversität Graz: stefan.heckel(at)kug.ac.at
https://www.kug.ac.at/news-detail/musik-auf-station-mimic
(mit einem Bericht aus einem Vorjahr)
Weitere Informationen zum Ursprungs-Projekt in den Niederlanden (Englisch): https://www.mimicmuziek.nl/